Einer der meist kontradiktionare Personen den ich je gekannt habe, ist Karl Max Kreuger (1946-1999). Es fängt wie bei allen Menschen bei seine Geburt und Namensgebung an. "Karl Max" wurde er von seinem Vater genannt, nach Karl Marx. Karl hat sein Leben lang Propaganda gegen Marxismus gemacht. Wurde in den siebziger jahre in Bulgarien mit anti-marxistische Büchern an der Grenze erwischt, wie er mir stolz erzählte. Sein Vater und Mutter sassen nach den Zweiten Welt Krieg in den Niederlanden in Haft wegen unterstützung der Nazis. Sein Vater war Techniker am Ost-Front. seine Mutter Rot-Kreuz helferin irgendwo in Deutschland. Es ist mir ein Rätsel warum sie Ihren Sohn trotzdem Karl Max genannt haben. Karl erklärte dass aus de marxistische überzeugung seines Vaters vor den Zweiten Weltkrieg.
Als wir darüber sprachen zeigte er ein Bulgarisches Buch: "The Struggle against fascisme started with the struggle against Bolshevism". In diesem Buch steht beschrieben dass Hitler von den Bolshevisten gelernnt hatte und dass der erste ernsthafte fascistische Terror und Massenmord von den Bolshevisten kam. Karl's Kommentar: mein Vater brauchte sich nicht viel zu verändern.
Trotzdem hat er viel daruter gelitten und versuchte am Ende seines Leben seine Mutter zu Rede zu stellen und aus zu diskutieren warum sie mitgemacht hat mit den Deutschen. Seine Mutter wollte nicht mehr darüber sprechen und hatte auch oft Angst wieder verhaftet zu werden. Es kam zu einem Bruch und er hat sie den letzten Jahren nicht mehr gesehen.
Karl Kreuger wurde weltberuhmt in den Niederlanden als er nach seinem Tot in 1999 auf einem "bakfiets" (Transport-Fahrad) von den Hausbesetzer Scene (Blauwe Aanslag, Den Haag) zu Grabe gefahren wurde und das Photo des Bakfietses in einigen Zeitungen stand. Sein Sarg wurde von Frauen eines Feministische Kollektivs aus dem Haus getragen. Das Contradictio Interminis ist, dass er gar kein Hausbesetzer war. So war dass bei Karl immer. Als ich ihn besser kennengelernt habe lebte er in Amsterdam aber hatte eine Wohnung in Den Haag. Als einmal all sein Geld geklaut wurde, weigerte er bei der Polizei Anzeige zu erstatten, und erklärte dass er eigentlich in Den Haag wohnte. Als er bei mir in Haus wohnte war er schon schwer krank und lit unter Reuma. Wir besuchten jede Woche ein Zentrum fuer Ausländerunterricht und unterrichteten Niederländisch fuer Marokkaner. Jeder dachte dass wir dass aus Menschenliebe machten. Karl hatte noch ein anderes Ziel: eine Frau des Krankenschwestertypes zu finden und zu verfuhren.
Karl Kreuger importierte und verkaufte anarchistischen Büchern. Er war ständig unterwegs auf Demonstrationen, messen und meetings um seine Büchern zu verkaufen. Damit hat er ein sehr grosses Netzwerk aufgebaut und wurde Europaweit bekannt. Als ich in Berlin mal Ralf Landmesser besuchte, stellte sich heraus dass Karl in Deutschland genau so bekannt war wie in den Niederlanden. In seinen Bücher wurde Privatbesitz streng abgelehnt, trotzdem war Karl nicht in der Lage seine Büchern in einem Kollektief unter zu bringen, sondern bestand darauf alles selbst einzukaufen und zu verkaufen.
Es kam zu einem Bruch zwischen mir und Karl, obwohl nie ausgesprochen, weil ich etwas fuer mich selbst aufbauen wollte und er sich weigerte eine geregelte Arbeit aufzunehmen. Er bewegte sich dermassen in eine marginale Richtung, dass es nicht mehr anzusehen war.
Bei seine Beerdigung waren hunderte Menschen anwesend die sich zu eine Demonstrationsartigen Zug durch Den Haag zusammenfanden. Wie kann dass angehen wenn er so marginal geworden war werdet Ihr fragen? Mann muss bedenken dass er mehrere Wochen tot in Bed gelegen hat vor er gefunden wurde. Keiner der Hausbesetzer hat es nötig gefunden mal nachzufragen, weil sie dachten dass er wieder auf reisen irgendwo in Europa war.
Er fehlt mir immer noch.
4 comments:
Interessantes Beispiel, dass Anti-marxismus, Anti-fascismus und An-archismus nah aneinander liegen können! Kontradiktionar?? Scheint mir eher konsequent zu.
En dan zeggen ze van de SP dat ze overal tegen zijn...
hè, wat bedoel je?
Merkwaardig , in de vaak urenlange gesprekken die ik op de tuin in het glazen kweekkasje had met Karl heeft hij nooit iets verteld over die gevangennis straffen.
Het enige wat ik weet van hem dat hij falikant tegen gevangenissen was .
Ha ha ha de spreekkamer van de sosiale dienst ervaarde hij dan ook als zodanig.
Ik mis Karl nog steeds.
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